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Bücker-Werke Flugplatz Rangsdorf

Der Flugplatz Rangsdorf im brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming entstand 1935-1936 als ziviler Flughafen für den Luftsport und wurde später von der Luftwaffe genutzt. Nach der Nutzung durch die Sowjetischen Luftstreitkräfte von 1945-1994 wird das Areal heute teilweise als Schule und privat genutzt. Im Rahmen eines Konversionsprojektes sollen die Hallen und das Flugfeld zu einem neuen Ortsteil mit Wohnungen, sozialen und Freizeiteinrichtungen umgebaut werden. Die meisten Gebäude auf dem Gelände stehen unter Denkmalschutz.

Im Jahr 1935 wurde eine unbebaute Fläche im Süden Rangsdorfs vom Reichsluftfahrtministerium enteignet, um dort einen Land- und Wasserflughafen sowie eine Flugschule anzulegen. Die Bücker Flugzeugbau verlegte gleichzeitig ihre Zentrale und Fertigung nach Rangsdorf und erhielt eigene Betriebswohnungen. Der Flughafen wurde offiziell ab 1939 durch die Luftwaffe genutzt und war 1945-1994 von den Sowjetischen Luftstreitkräften belegt. Heute werden Teile des Areals privat und als Schule mit Internat genutzt, während andere Teile im Rahmen eines Konversionsprojektes in einen neuen Ortsteil mit Wohnungen, sozialen Einrichtungen und Freizeiteinrichtungen verwandelt werden sollen.

Im Jahr 1935 wurden Verwaltungs- und Fabrikgebäude für die Bücker Flugzeugbau auf dem östlichen Teil des Flugplatzgeländes errichtet. Diese Gebäude umfassen ein- bis zweigeschossige Putzbauten, deren klare Kubaturen und schlichte Fassadengliederung an Vorbilder des Neuen Bauens erinnern. Südöstlich dieser Gebäude befinden sich das Wachhaus, das frühere Kantinen- und das Sozialgebäude mit einem vorgelagerten Betriebssportplatz.

Im Osten und Süden dieser Bauten befinden sich drei große Hallen, die Bücker für die Entwicklung, Fertigung und Erprobung ihrer Flugzeuge nutzte. Die größte Halle von 1935 besitzt eine zweischiffige Stahlbetonskelett-Konstruktion mit flachen, verglasten Satteldächern und niedrigen Nebenräumen im Osten und Westen. Weiter südlich liegt die Halle für die Endmontage von 1938, die ihre Front mit holzverlatteten Rolltoren und einem feingliedrigen, verglasten Giebel aus Stahlfachwerk dem Flugfeld zuwendet. Unmittelbar östlich davon befindet sich der sogenannte „Sonderbau“, der zwischen 1939 und 1940 für militärische Geheimprojekte errichtet wurde. Auch diese Halle ist eine freitragende Stahlskelettkonstruktion mit Seitenfassaden in Ziegel-Massivbauweise.

Die Wohnhäuser für die Beschäftigten an der Walther-Rathenau-Straße lassen sich in zwei Gruppen einteilen. Im Norden bilden die eingeschossigen Reihenhäuser Nr. 61-83 den Übergang zur Siedlungsstruktur des alten Rangsdorfer Ortskerns und der westlich gelegenen Siedlung Klein-Venedig mit ihren zumeist freistehenden Einfamilien- und Doppelhäusern. Im Süden bilden die drei zweigeschossigen Mehrfamilienhäuser Nr. 85-89 sowie eine Villa (Nr. 91) den Übergang zum Fabrikgelände. Alle Werkswohnhäuser sind als Putzbauten ausgeführt und greifen, typisch für den Hausbau der NS-Zeit, traditionelle Elemente des ländlichen Bauens auf, ohne dass ein Bezug auf regionaltypische Bauformen erkennbar wäre.

Wer den Flugplatz besuchen möchte, hat die Chance das ganz legal zu tun.

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Thema von Anders Norén

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